Sympathikus - die eigenen Gedankenkarusselle verstehen

Stress • To-Do • Schwarz-Weiß-Denken

Mann sitzt im Schneidersitz auf einem Sessel mit dem Laptop auf dem Schoß- im Hintergrung eine große Uhr in dessen Mitte der Mann sich befindent

Foto unsplash (c) Kevin Ku

Sympathikus im Dauermodus = chronischer Stress

Der Sympathikus ist der Teil deines autonomen Nervensystems, der bei Stress angeschaltet oder "on" ist. Dein Körper ist auf Aktivität eingestellt. Bei akuter Gefahr (der berüchtigte Säbelzahntiger) ist er jetzt bereit zu kämpfen oder zu fliehen, da es um dein nacktes Überleben geht.

Das Problem in unserer heutigen Gesellschaft, die überwiegend sympathikoton (also aus Sicht deines Nervensystems ständig bereit zum Kämpfen oder Flüchten) ist, bedeutet das, dass wir uns in einer Art täglichem Überlebenskampf befinden.

Den Säbelzahntiger gibt es nicht mehr und das, was wir täglich an Reizen und To-Dos (sei es im Job, in der Familie oder privat) aufnehmen, bedeutet für unser Nervensytem eine Herausforderung, die so noch nie dagewesen ist. Erst seit etwa 20-30 Jahren haben wir diesen chronischen Stress und diese chronische Reizüberflutung in diesem Maße, was durch die digitalen Medien insbesondere zugenommen hat.

Entwicklungsbiologisch ist das aus Sicht unseres Nervensystems und alles, was damit verbunden ist (Hormonsystem, Immunsystem..) ein Wimpernschlag. Kein Wunder, dass es aus Sicht unseres Körpers keine ‘logischen’ Konzepte gibt, um damit umzugehen. Unser Nervensystem ist überfordert und durcheinander und versucht durch diverse Schutzprogramme, uns auf der körperlichen und seelischen Ebene auzubremsen und uns die notwendige Auszeit zu verordnen.

Auf der körperlichen Ebene zeigt sich dies u.a. durch Muskelschmerzen, Haarausfall, hohen Blutdruck, Darmbeschwerden, Dysbalancen im Hormonhaushalt, Müdigkeit und Antriebsschwäche. Meist spiegelt sich das eher im seelischen Wohlbefinden wider, ohne das die Ursache auch hier zu finden ist.

Bei Dauerstress fühlen wir uns irgendwann in einer Art Achterbahn der Gefühle und bewegen uns zwischen innerem Getriebensein und Momenten des Erfolgs im Außen, die uns pushen und Gedankenkarussellen, die uns klares und lösungsorientiertes Denken so gut wie unmöglich machen.

Und: Es ist unglaublich schwer daraus auszusteigen, denn es wird ja als normal angesehen. Das bedeutet für die meisten von uns gegen den Mainstream zu handeln, sich Zeit und Raum zu nehmen, wirklich ehrlich zu sich zu sein.

Das tut fast immer weh und bedeutet meistens tiefgreifende Veränderungen in deinem Leben, um wirklich aus deinem persönlichen Stressprogrammen auszusteigen. Sei es die ‘ungesunde’ Beziehung oder den ‘krankmachenden’ Job zu verlassen und das wäre vielleicht der erste einfache Schritt: sich erst einmal um den eigenen Körper (sprich eine gesunde Ernährung, Bewegungseinheiten und was er noch so mag) zu kümmern.

Das ist jedoch die Voraussetzung, um wieder ausreichend Energie zu haben, um überhaupt klar denken zu können und dich vor allem wieder über deinen Körper zu spüren und das wahrzunehmen, was dir wirklich gut tut. Ein wichtiger Wegweiser dabei ist das Gefühl von mehr Freude und Lebendigkeit in deinen Alltag.

Veränderungen und Schutzprogramme

Unser Gehirn und unser Nervensystem mag keine Veränderungen und es ploppen die inneren Widerstände, uralte und versteckte Sabotageprogramme auf, wenn wir uns auf neues Terrain wagen und neue Wege probieren.

Wenn dir das bewusst ist, dann kannst du damit besser umgehen, diese Widerstände, oder vielmehr Schutzprogramme deines Nervensystems als eine Art Begleiterscheinung auf dem Weg zu dir anzunehmen. Du kannst dir diese Schutzprogramme auch wie Hürden vorstellen. Mit etwas Erfahrung und Training wird das Nehmen dieser Hürden einfacher und selbstverständlicher.

Deinen Sympathikus über Ernährung und Vitalstoffe ausbalancieren

Wenn du dich schon lange in deinem Stresskarussell befindest, hast du in dieser Zeit deutlich mehr an Energie und Vitalstoffen verbraucht. Um hier auszusteigen kannst du dich sehr gut über deine tägliche Ernährung und durch ein individuelles Ausbalancieren deines Vitalstoffhaushaltes unterstützen. Z. B. gehört Magnesium mit zu den wichtigsten Mineralien, die die Muskulatur wie auch das Nervensystem entspannen.

Impulse & Fragen zum Aussteigen aus deinen persönlichen Gedankenkarussellen: 

Was möchtest du heute erleben, mit dir und in deinem Körper?
Wie möchtest du dich in den nächsten Wochen erleben?
Und was möchtest du rückblickend an Lebendigkeit und Lebensfreude in dein Leben zugelassen haben in einem Jahr?

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